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Es ist ein immer häufiger zu beobachtendes Phänomen, das 2021 auch im Landkreis zutage tritt: Störche fliegen nicht in ihr Winterquartier, sondern bleiben im Land. Dafür hat sich auch das Dorfener Storchenpaar im vergangenen Winter entschieden. Dies resultiert teils aus Gewohnheit, teils ist dies dem Klimawandel zuzuschreiben. Jedenfalls entfällt damit der gefahrenträchtige Zug, oft übers Mittelmeer.
Der renommierte Dorfener Naturfotograf Andreas Hartl, der zudem Vorstandsmitglied des LBV, KG Erding ist, entwarnt: Kälte schadet den Störchen nicht und wenn sie keine Mäuse mehr fangen könnten (wg Frost oder hoher Schneedecke), treten viele ihre Reise in den Süden vielleicht doch noch an. Die Kälte verkraften die Störche gut. Dem Storch als großem Vogel macht die Kälte kaum etwas aus, da er die Wärme wesentlich besser speichern kann, als kleine Singvögel wie Meise und Spatz, die immer bei uns überwintern. Maßgeblich dabei ist, dass sie genügend Nahrung finden. Und das hänge unmittelbar mit der Schneedecke und den Mäusen zusammen, die im Winter ihre Hauptnahrung seien. Da die letzten Winter recht warm waren, hat die Mäusepopulation nicht gelitten. Die Störche fangen die Mäuse auf Sicht. Erst wenn die Schneedecke etwa 20 Zentimeter oder dicker sei, können sie die Mäuse, die im Schnee dann Gänge graben, nicht mehr aufspüren. Dann ist immer noch Zeit für den Abflug in wärmere Gegenden.
Rund 300 Störche überwintern derzeit in Bayern. Hinzu gesellen sich Silber- und Graureiher, die unsere Winter mittlerweile gut überstehen.
Der Beitrag übe die Erdinger Störche wurde am 14. März 2022 in der Sendung "Tierisch München" ausgestrahlt.
Hilpoltstein, 20.08.2020 - Mehr als 700 Storchenpaare brüten in diesem Jahr in Bayern. Damit gab es mehr als hundert Neuansiedlungen, meldet der Landesbund für Vogelschutz (LBV) am Mittwoch. Überraschend sei die Entwicklung nicht, sagt Storchenexpertin Oda Wieding.
Die Population des Weißstorchs im Freistaat wächst seit Jahren. "Da in Bayern ein Großteil des Storchenbestands über eine ungefährlichere westeuropäische Route in den Süden zieht und oft schon in Spanien überwintert, gibt es bei uns immer mehr Störche", sagt Wieding. Storchenpaare siedelten sich häufig in der Nähe bestehender Nester und auch in Talauen an. So nisten viele Störche zum einen in bestehenden Kolonien, zum anderen sind 2020 auch neue Nistgemeinschaften entstanden. Besonders in Schwaben und Mittelfranken gebe es viele Brutplätze.
Insgesamt rechnet der LBV zwar nur mit einer "durchschnittlichen Bilanz", ist aber trotzdem zufrieden. Nach Regenfronten im Mai und im Juni hatte der Landesbund befürchtet, dass einige Störche wegen der Nässe und Kälte ihre Brutplätze aufgeben könnten. Das habe sich nun allerdings als weniger schlimm erwiesen. In Oberfranken, Niederbayern und der Oberpfalz rechnet der LBV dennoch damit, dass etwa 30 Prozent der Störche keinen Bruterfolg haben. In den anderen Regierungsbezirken gehe man von einem "gutem Bruterfolg" aus, so Wieding.
Obwohl die Erfassung und Auswertung in diesem Jahr durch Corona erschwert wurde, sind laut LBV Daten zu fast allen Storchennestern in Bayern gesammelt und ausgewertet worden. Mehr als 300 ehrenamtliche Storchenbetreuer hatten in den vergangenen Monaten die Storchennester im Freistaat beobachtet. Lediglich zu 189 Nestern sind noch keine Informationen eingegangen. Der Landesbund für Vogelschutz ist zuversichtlich, dass auch in einigen davon weiterhin Storchenpaare brüten.
Wer sich für die Flugroute der bayerischen Weißstörche interessiert, kann sie online über www.lbv.de/senderstoerche nachverfolgen.
Die Zahl der überwinternden Weißstörche steigt – Einfluss ehemaliger Zuchtstationen überdeckt mögliche Auswirkungen des Klimawandels
Hilpoltstein, 18.12.2019 – Dieses Jahr gab es nicht nur bei den brütenden Störchen einen Boom, auch im Winter sind immer mehr Störche in Bayern zu sehen. Die Zahl der Weißstörche, die nicht mehr nach Afrika und nicht einmal mehr nach Spanien ziehen, nimmt zu. „Neben den langjährig bekannten bayerischen Winterstörchen, wurden uns aktuell weitere Beobachtungen von neuen Daheimbleibern, zum Beispiel aus Pfeffenhausen und Schwarzach in Niederbayern, gemeldet“, sagt Oda Wieding, die LBV-Weistorch-Beauftragte. Die Auswirkungen des Klimawandels begünstigen die steigende Zahl, sind aber nicht alleiniger Grund für immer mehr „zugfaule“ Weißstörche. Denn: „Weißstörche schauen sich das Überwinterungsverhalten voneinander ab“, erklärt Wieding.
Der bisher milde Winter mit kaum Schneefall, wirkt sich auf die bayerischen Weißstörche aus: „Es scheint, als ob die Zugvögel instinktiv spüren, dass es noch nicht so kalt ist und sie sich deshalb den Abflug ins Winterquartier sparen,“ so Wieding. Im Rahmen der jährlichen Bestandszählung erfassten die LBV-Horstbetreuer nicht nur ähnlich hohe Zahlen von hiergebliebenen Weißstörchen wie in den Vorjahren. Dazu kamen auch einzelne neue Sichtungen „zugfauler“ Störche, wie beispielsweise in Pfeffenhausen (Landkreis Landshut), wo das Storchenpaar letzten Herbst noch ganz normal Richtung Süden abgeflogen war. Auch in Schwarzach (Landkreis Straubing-Bogen) wurden dieses Jahr zum ersten Mal auch im November immer noch Störche gesichtet. „In Nassenfels im Landkreis Eichstätt war es letztes Jahr nur ein Winterstorch, dieses Jahr wurden schon zwei überwinternde Störche gemeldet,“ sagt die LBV-Artenschützerin.
Anhand des Verhaltens der Störche können jedoch keine Rückschlüsse auf mögliche Veränderungen von Wetter oder Klima gemacht werden. Denn die ersten „Überwinterer“ waren ausgewilderte Weißstörche aus Wiederansiedlungsprojekten in der Schweiz, dem Elsass und Baden-Württemberg. Das ist eindeutig nachweisbar, da die Störche mit Ringen gekennzeichnet waren und so genau bestimmt werden konnten. „Viele dieser Weißstörche sind zu uns gezogen, weil die Lebensräume in den Projektgebieten für die geplante Wiederansiedlung nicht so attraktiv waren wie die bayerischen Talauen“, erklärt Wieding. „Seither haben sich einige ehemalige Projektstörche mit Wildstörchen gepaart und durch ihr Hierbleiben das Überwinterungsverhalten an die jeweiligen Brutpartner weitergeben.“
Die Störche, die in Bayern überwintern, finden genug Nahrung wie Mäuse und kleine Fische. Ähnlich wie in ihren ursprünglichen Winterquartieren suchen sie auch in Bayern für die Nahrungssuche zum Beispiel Kompostanlagen auf. Dafür nehmen die Störche auch Stecken von bis zu 30 Kilometern in Kauf. Das ist für die Vögel nicht problematisch, denn anders als im Sommer müssen sie im Winter kein Nest und Revier verteidigen. „Und wenn es doch Minusgrade gibt, haben Störche ihre Daunenjacke ja schon an“, so Wieding.
Die LBV-Senderstörche haben sich dagegen alle auf den Weg in den Süden gemacht, zum Teil bis nach Marokko. Wo sich die Weißstörche gerade aufhalten kann live beobachtet werden unter www.lbv.de/senderstoerche.
Liebe LBV-ler,
hier im Anhang (Überschrift anklicken!) darf ich Ihnen/Euch allen den aktuellen Storchenrundbrief mit den Daten vom Weißstorchjahr 2018 zur Verfügung stellen.
Nach längeren Verhandlungen mit dem LfU hatten wir schließlich eine teilweise Unterstützung über einen Zeitraum von 3 Jahren vereinbaren können. Und so wollen wir entsprechend die Bestandserfassung und auch den fachlichen Betreuungs- und Beratungsservice, z.B. bei Ansiedlungen auf beheizten Kaminen etc. aufrecht erhalten.
Im Frühjahr 2019 werden - wie in den letzten Jahren - schon wieder neue ansiedlungswillige Störche und prompt die ersten Probleme an ungeeigneten Neststandorte (wie z.B. Solaranlagen, beheizte Kamine etc.) gemeldet, es scheint einen weiteren Bestandsanstieg zu geben, im Winterquartier und auf den Zugrouten sind bislang keine Beeinträchtigungen bekannt geworden.
Ich wünsche viel Spaß beim Schmökern.
Beste Grüße,
Oda Wieding
Diplom-Biologin, Referat Artenschutz (Weißstorch, Dohle und Stromtod)
Die im Eittinger Moos überwinternten Weißstörche haben sich zahlreich vermehrt.
Der urbane Storchennachwuchs der Stadtmitte Erding erkundet auf seinem Jungfernflug vom 10.8.21 die umliegenden Balkone und Gärten, frisst Katzenfutter und übt kräftig für das "richtige" Leben...