Hier finden Sie Artikel und Beiträge zu Störchen!
An der Dorfen (Fluss) bei Eitting haben sich seit Dezember 2021 etwa 10 Weißstörche einen Schlafbaum ausgesucht, den sie täglich nach Sonnenuntergang aufsuchen.
Der Beitrag übe die Erdinger Störche wurde am 14. März 2022 in der Sendung "Tierisch München" ausgestrahlt.
Hilpoltstein, 27.03.2020 - Schwalben sind Sympathieträger. Früher galten sie als Boten des Glücks, die das Haus vor Feuer und Blitz sowie das Vieh im Stall vor Krankheiten bewahrten. Einen Schutz vor Krankheiten in Corona-Zeiten können uns die Vögel wohl nicht bieten. Doch wenn am Wochenende die Temperaturen milder werden, können Rauchschwalben voraussichtlich in großer Zahl beobachtet werden. „Naturbeobachtung steigert erwiesenermaßen das Wohlbefinden“, erklärt der LBV-Vorsitzende Dr. Norbert Schäffer. „Nutzen Sie die Gelegenheit, bei einem Spaziergang oder von zu Hause aus zu beobachten, wie die Schwalben und damit auch der Frühling zurückkehren. Gerade in diesen schweren Zeiten können wir so ein paar glückliche Momente und schöne Erlebnisse sammeln.“ Die Langstreckenzieher kehren nach teilweise über 12.000 Flugkilometern aus Afrika zurück. In Bayern angekommen suchen die ortstreuen Vögel ihre Brutplätze auf, oft in einer vom Menschen geprägten Umgebung. Es gilt also, sich am Anblick der Frühlingsboten zu erfreuen und gleichzeitig darauf zu achten, dass die ortstreuen Vögel auch in diesem Jahr ein Zuhause bei uns finden können. Der LBV verleiht deshalb jedem schwalbenfreundlichen Haus eine Plakette, um andere Menschen darauf aufmerksam zu machen, wie wichtig der Schutz von Schwalben ist.
Die ersten Rauchschwalben oder Bauernschwalben, wie sie mancherorts volkstümlich genannt werden, sind bereits im Freistaat angekommen. An ihren charakteristischen langen Schwanzspießen sind sie gut erkennbar. Auch die braunrote Färbung an Kehle und Stirn ist typisch für diese Schwalbenart. „Rauchschwalben bevorzugen Ställe, Scheunen oder überdachte Bereiche, wie zum Beispiel Arkadengänge als Plätze für ihre Nester“, erklärt die LBV-Gebäudebrüterexpertin Corinna Lieberth. Kurz nach ihrer Verwandten kommt die blauschwarze Mehlschwalbe mit ihrem leuchtend weißen Bürzel und Bauch aus ihrem afrikanischen Winterquartier zurück. „Die Mehlschwalbe nutzt vor allem rau verputzte Hauswände unter geschützten Dachvorsprüngen zum Bau ihres Nestes“, so Lieberth weiter.
Beide Arten kündigen seit jeher nicht nur den lang ersehnten Frühling an. Als „Mitbewohner“ in Ställen und an Häusern gelten sie als Glücksbringer. Doch obwohl sie die beiden häufigsten Schwalbenarten in Bayern sind, ist die Rauch- wie auch die Mehlschwalbe bedroht. „Schwalben haben mit mehreren Herausforderungen gleichzeitig zu kämpfen. Es fehlt ihnen an Insekten als Nahrung, an Lehmpfützen als Material zum Nestbau und an Toleranz gegenüber ihren Nistplätzen an Gebäuden“, sagt die LBV-Gebäudebrüterexpertin. „Doch jeder kann etwas für die Schwalben tun und mit dem aktiven Schutz von vorhandenen Nestern gleich anfangen.“ Denn der LBV zeichnet Gebäude mit vorhandenen und erhaltenen Nistplätzen für Schwalben als „Schwalbenfreundliches Haus“ mit einer Plakette aus. Alle Infos und ein Bewerbungsformular zur LBV-Aktion „Schwalbenfreundliches Haus“ finden Sie Hier.
So kann uns die Rückkehr der Schwalben dieses Jahr zum einen daran erinnern, dass wir trotz Corona-Virus einen wunderbaren Frühling mit all den Wundern des Lebens um uns haben. „Genießen wir das Erwachen der Natur mit all den kleinen Wundern, die es täglich zu bestaunen gibt“, sagt Schäffer. „Zugleich dürfen wir nicht vergessen, dass die Natur auch weiterhin unseren Einsatz und unsere Hilfe braucht, damit wir uns auch noch in den nächsten Jahren an ihrer Vielfalt erfreuen können.“
Mehrere aktuelle Sichtungen - Beobachtungen dem LBV melden
Hilpoltstein, 12.04.2019 - In den letzten Tagen wurden dem LBV aus Mittelfranken und Niederbayern insgesamt gleich drei durchziehende Wiedehopfe gemeldet. Eine echte Sensation, denn der unverwechselbare, etwa spechtgroße orange-schwarze Vogel mit der markanten Federhaube und dem langen Schnabel in Bayern extrem selten und vom Aussterben bedroht ist. Auf der Rückkehr aus ihren Überwinterungsgebieten in Zentralafrika nach Mitteleuropa sind derzeit auch in Bayern immer wieder durchziehende Wiedehopfe zu beobachten. „Auf dem Durchzug ist alles möglich. Letztes Jahr wurde ein Wiedehopf am Stadtrand von München beobachtet, als er auf einer Gartenstuhllehne eine Pause einlegte. Der Wiedehopf kann derzeit also auch völlig unvermittelt in bayerischen Hausgärten auftauchen“, sagt der LBV-Ornithologe Dr. Thomas Rödl. Wer in den kommenden Wochen einen der markanten Vögel sieht, soll seine Beobachtung bitte dem LBV per E-Mail melden unter infoservice@lbv.de.
Der Wiedehopf ist einer der auffälligsten Vögel Europas und bei der Nahrung auf Großinsekten angewiesen. Er leidet deshalb auch stark unter den Auswirkungen des Insektensterbens. In den letzten Jahren haben im gesamten Freistaat nur sehr unregelmäßig ganz vereinzelte Paare gebrütet. „Wir hoffen, dass nun endlich auch wieder einzelne der durchziehenden Vögel in Bayern bleiben, und versuchen bei uns zu brüten“, so Rödl. Um eine bessere Voraussetzung für seine Wiederansiedelung zu schaffen, hat der LBV vor zwei Jahren ein Schutzprojekt zum Wiedehopf gestartet. Dabei wurden unter anderem in geeigneten Lebensräumen Nistkästen aufgehängt, da der scheue Vogel gerne in großen, aber selten gewordenen Baumhöhlen brütet.
Wer einen Wiedehopf sieht und dem LBV meldet, den bitten die Naturschützer neben der Angabe von Ort und Datum auch darauf zu achten, ob der Vogel ruft. Denn nur wenn sich ein Wiedehopf in einem Lebensraum wohlfühlt, ertönt sein unverkennbar dumpfer „hup-hup-hup“-Ruf um ein Weibchen anzulocken.
Unterstützung bekommen die Schwalben seit 2016 durch das vom Bayerischen Naturschutzfonds geförderte LBV-Projekt „Der Spatz als Botschafter der Stadtnatur“, das sich intensiv mit den Problemen aller gebäudebrütenden Vogelarten beschäftigt.
Genauere Informationen zu dem Projekt finden Sie Hier.
Viele Krähenvögel im Stadtpark Erding - kann der Falkner helfen?
Die hohe Anzahl von Krähenvögeln im und um den Stadtpark von Erding stört viele Anwohner und Besucher des Stadtparks. Im April 2018 wurden ca 970 Krähennester gezählt. Saatkrähen brüten in Kolonien. Während die Hauptkolonie im Stadtpark brütet, gibt es rund um ca 7 Splitterkolonien. Es ist also wünschenswert, zunächst die Anzahl der Kolonien zu dezimieren und Splitterkolonien zu verhindern. Die durchgeführten Vergrämungsmaßnahmen haben nur zu punktuellen Erfolgen geführt: Bis zum 15. März dürfen u.a. Nester aus den Bäumen geholt werden - so konnten die Splitterkolonien von 10 auf 7 reduziert werden.
Die Stadt Erding möchte die Erdinger Krähenzahl mit Hilfe eines Falkners dezimieren: Andernorts sei dies bereits gelungen. Hierzu müsste zunächst ein Falkner gefunden werden, der bereit ist, den für den Greifvogel gefahrenträchtigen Einsatz zu wagen. Die Brutkolonien sind in bewohnten und befahrenen Gebieten belegen. Der Falke soll Angriffe fliegen und damit die Rabenvögel in erster Linie vergrämen, nicht töten. Hinzu kommt, dass der Falkeneinsatz eine mühsame, viele Stunden dauernde Arbeit ist, die die Stadt bezahlen muss. Ab April könnten in den Splitterkolonien auch Eier aus den Nestern entfernt werden in der Hoffnung, dass die Krähen dann die Lust verlieren, an diesem unsicheren Standort zu brüten - und umziehen in Richtung Fehlbach, unterhalb des Kronthaler Weihers.
Fakt ist jedenfalls, dass die Regierung von Oberbayern, die als obere Naturschutzbehörde zuständig ist für die Genehmigung solcher Maßnahmen zur Vergrämung/Reduzierung geschützter Wildvogelarten, die Genehmigung erteilt hat bezüglich der Splitterkolinien. Die Hauptkolonie ist weiter geschützt, hier darf nur am Rand Richtung Anne-Frank-Gymnasium z.B. durch Entfernen von Nestern eingegriffen werden.
Hingewiesen wird darauf, dass die hohe Krähenpopulation in Erding NICHT der Grund ist für den Verlust der Vielfalt und Reduktion der Zahl der Singvögel. Rabenvögel führen nicht zu wesentlichem Bestandsrückgang von anderen Singvögeln. Ihre Nahrung besteht vielmehr aus dem Vielerlei an Angebot z.B. auf frisch gedüngten, gepfügten Äckern, Wiesen, Nahrungsreste in Schulhöfen, Mülleimern, Nüssen, Beeren, etc. Der Bestandsrückgang anderer Singvögel hat viele Ursachen, nicht zuletzt das Verschwinden von Hecken und Sträuchern, Verlust an Nistmöglichkeiten - auch durch Verschließen von Dächern und Ställen-, Insektenschwund, Versiegelung der Landschaften, übermäßiges Aufbringen von Herbiziden, Pestiziden, Kunstdünger, Armut der Vegetationsvielfalt, zu frühes und zu häufiges Mähen, den Klimawandel und last not least: allzu aufgeräumte Gärten.