Hilpoltstein, 15.06.21 – Langersehntes Sommerwetter bis zu 30 Grad ist für diese Woche in Bayern angekündigt. Zur Abkühlung bei diesen Temperaturen öffnen nun auch wieder die Freibäder. Doch wie ergeht es bei dieser plötzlichen Hitze unseren heimischen Gartenvögeln? Viele natürliche Wasserstellen wie Pfützen und Gräben trocknen bei anhaltendem sonnigen Wetter rasch aus. „Die Vögel leiden dann unter dem Wassermangel“, so die LBV-Biologin Dr. Angelika Nelson. Der LBV rät deshalb, jetzt Vogeltränken aufzustellen. Damit die Hilfe auch tatsächlich bei den Vögeln ankommt, gibt es einige wichtige Regeln zu beachten. Ansonsten können sich die Tiere beim Trinken und der sommerlichen Hitze leicht mit tödlichen Krankheitserregern anstecken. Und nicht nur Vögel freuen sich über das kühle Nass, auch Igel oder Eichhörnchen nutzen gerne eine Tränke. Mit einem Stein oder Stück Holz in der Wasserschale können auch Insekten ihren Durst löschen.
Das oberste Gebot bei Vogeltränken, ganz gleich, ob im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon, ist Hygiene. „Vor allem bei großer Hitze muss das Leben spendende Nass unbedingt täglich gewechselt und die Tränke gereinigt werden, da sich in kleinen Wasserstellen sonst schnell für Vögel tödliche Krankheitserreger vermehren können“, erklärt Angelika Nelson. Für die Reinigung reicht eine Bürste und kochendes Wasser vollkommen aus. Als Alternative können auch zwei Wasserschalen abwechselnd benutzt werden. Wenn eine Tränke 24 Stunden in der Sonne trocknet, sind mögliche Parasiten tot. Außerdem wird durch die Reinigung und den Wasserwechsel vermieden, dass Stechmücken angelockt werden und ihre Eier im Wasser ablegen.
Der richtige Platz für eine Tränke ist ebenfalls wichtig. Vögel nehmen eine Tränke nur an, wenn sie sich dort auch sicher fühlen. „Vögel sind beim Baden sehr abgelenkt und können leicht zur Beute für anschleichende Katzen werden“, sagt die Artenschützerin. Ideal ist deshalb ein für Vögel gut einsehbarer Platz mit nahegelegenen Büschen und Bäumen, in die sich die Vögel bei Gefahr schnell flüchten können.
Vogelbäder gibt es im Fach- und Gartenhandel. „Eine flache Schüssel oder ein Blumentopf-Untersetzer tun es aber auch“, so Nelson. Die Vogeltränke sollte am Rand flach sein, so dass sich die Vögel dem Wasser nähern können. Wer eine Vogeltränke mit unterschiedlichen Tiefen zwischen 2,5 cm und 10 cm anbietet, kann so verschiedene Vogelarten beim Baden beobachten. Wichtig ist es auch, dass der Boden der Tränke rau ist, so dass die Vögel genügend Halt haben und nicht rutschen. „Übrigens baden Vögel auch gerne im Sand, das hilft ihnen gegen Parasiten. Wer nur einen gepflasterten Hof hat, kann dort auch ein Sandbad in einer flachen Schale einrichten“, rät Angelika Nelson.
Mehr Informationen und ein kostenloses Faltblatt zum Thema Vogeltränke gibt es auch auf der LBV-Webseite unter www.lbv.de/traenke.
Hilpoltstein, 13.12.2019 – Auch wenn die Temperaturen bis zum Jahresende nicht mehr wirklich winterlich werden sollen, können Naturfreunde die heimischen Vögel im Garten füttern. Der LBV gibt viele hilfreiche Tipps, wie die gefiederten Gartenbesucher verantwortungsvoll unterstützt werden können. Und wer jetzt füttert, holt sich während der grauen Jahreszeit mit Rotkehlchen, Grünfink oder Blaumeise etwas Farbe und Leben in den Garten oder an den Balkon. „Natürlich löst die Vogelfütterung keine großen Naturschutzprobleme, aber sie hilft einigen häufigen Arten. Und wer richtig füttert, schadet den Vögeln nicht, sondern hat auch noch Spaß, das bunte Treiben am Futterhaus vor dem Fenster zu beobachten“, so LBV-Biologin Annika Lange.
Vögel füttern macht Spaß und das Beobachten an der Futterstelle kann zu einem unterhaltsamen Rätselspiel werden: Wer lässt sich heute blicken? Ist ein neuer Besucher dabei? Insbesondere Kinder sind regelrecht begeistert, wenn sich neben Spatz, Blau- und Kohlmeise auch seltenere Gäste wie Erlenzeisig oder Gimpel zeigen – und sie diese mit der Zeit auch erkennen. Eine Futterstelle ist nicht nur im Garten, sondern auch am Balkon schnell und einfach eingerichtet. Eine Vogelfütterung ersetzt jedoch keinen naturnahen Gärten mit vielfältigen, heimischen Pflanzen zur Unterstützung der Vögel im städtischen Bereich. Die Früchte des heimischen Weißdorns zum Beispiel schmecken über 30 Vogelarten, die des Schwarzen Holunder fressen sogar über 60 Vogelarten. „Doch trotz regelmäßiger Fütterung verlieren Vögel nicht die Fähigkeit, natürlich vorkommende Nahrung zu finden“, betont die Biologin.
Wer beim Einrichten der Futterstelle die praktischen Tipps des LBV befolgt, kann die gefiederten Gäste am Futterhaus besonders gut beobachten. Die Hygiene am Futterplatz ist gerade bei milderen Temperaturen wichtiger denn je. „In klassischen Futterhäuschen, in denen die Vögel beim Fressen sitzen, kann das Futter leicht verschmutzen. Daher sollten diese unbedingt täglich gereinigt oder noch besser durch Futtersilos ersetzt werden“, sagt Lange. Darüber hinaus ist zu beachten, dass ein Dach das Eindringen von Nässe ins Futterhaus verhindert, da sich ansonsten auch Krankheitserreger ausbreiten können. Außerdem sollten Katzen in unmittelbarer Nähe keine Versteckmöglichkeiten finden.
„Mit mehreren Futterspendern, die mit Weichfutter, einer Körnermischung und Fettfutter gefüllt sind, wird die Futterstelle für sehr viele Wintervögel interessant“, so das Fazit von Lange. „Keinesfalls dürfen jedoch altes Brot oder Essenreste verfüttert werden, da Salz und Gewürze für die meisten Vögel unverträglich sind und ihnen schaden.“ Auch eine Vogeltränke sollte an keiner Futterstelle fehlen, da gerade Körnerfresser täglich Wasser zum Trinken benötigen.
Aufhängen am Haus, auf Balkon oder im Garten – Nisthilfen werden fast sicher bezogen
Hilpoltstein, 14.02.2020 – Mit den wieder länger werdenden Tagen wird auch die Natur wieder aktiver. Mittlerweile ist vielerorts das Gezwitscher morgens nicht mehr zu überhören: Mit lautem Gesang haben die Singvögel ihre alljährliche Balz angestimmt. Und wie jedes Jahr beginnt damit auch die Suche nach einem geeigneten Nistplatz. „Auch bei unseren Vögeln herrscht eine zunehmende Wohnungsnot. Ihre Suche nach einer passenden Bleibe wird immer schwieriger denn natürliche Brutplätze sind rar“, so die LBV-Biologin Annika Lange. Insbesondere die intensive Nutzung der offenen Landschaft, aber auch die trostlosen Schotter- und Rasenwüsten mancher Hausgärten erschweren ihnen die Wohnungssuche. Der LBV ruft deshalb dazu auf, für Höhlenbrüter jetzt Nistkästen in Gärten und auf Balkonen aufzuhängen. Spatzen und Schwalben freuen sich über Nisthilfen direkt am Haus. Anderen Vögeln wie Amsel und Rotkehlchen kann man mit einer Hecke aus heimischen Sträuchern bei der Wohnungssuche helfen.
Nisthilfen sind praktischer Naturschutz. Dazu noch ein naturnaher Garten, in dem die Vögel das ganze Jahr Nahrung finden, und die Nistkästen werden mit einer sehr hohen Erfolgsgarantie von den Vögeln angenommen. „Wer gerne Nisthilfen aufhängen möchte, sollte sich jetzt aber beeilen, denn einige Vogelarten, wie zum Beispiel Meisen, verschaffen sich bereits einen Überblick über den aktuellen Wohnungsmarkt“, sagt Lange. Nistkasten helfen nicht nur Meisen, sondern auch Spatzen oder Staren bei der passenden Quartierssuche.
Auch für eine Reinigung der Kästen wird es höchste Zeit. „Wer es die kommenden Tage nicht schafft, sollte die Vögel dann lieber nicht mehr stören“, sagt Annika Lange. „Wo schon fleißig an Nestern gebaut und Nisthilfen bereits regelmäßig angeflogen werden, sollte die Reinigung auf den Herbst verschoben und die Vögel nicht gestört werden.“ Alte Nester kann man einfach herausnehmen und den Nistkasten mit einem Besen auskehren. Wegen der Vogelflöhe und möglicher anderer Parasiten empfiehlt es sich jedoch, Handschuhe zu tragen. Tabu sind dabei Reinigungsmittel.
Wer etwas handwerkliches Geschick hat, kann ohne großen finanziellen Aufwand die neue Vogelwohnung im Nu auch leicht selbst zusammenzimmern. „Die wichtigste Grundregel beim Bau von Nisthilfen ist, dass nur naturnahe und niemals chemisch behandelte Materialien verwendet werden“, so die LBV-Artenschützerin. Mit einem Aluminiumnagel lässt sich das fertige Heim ganz einfach an einem Baum befestigen, ohne diesem zu schaden.
Aufgehängt werden können Nistkästen überall. Es sollte dabei lediglich auf eine Mindesthöhe von 2,5 Meter, eine stabile Aufhängung und ein Schutz vor Nesträubern wie Katzen und Mardern geachtet werden. Die Ausrichtung des Einflugloches zwischen Süden und Osten ist wünschenswert, jedoch, wie das jährliche Säubern der Kästen, ein „besonderer Service, den die Natur eigentlich nicht bietet“, so Annika Lange. „Wird ein Kasten gar nicht angenommen, sollte man ihn einfach in eine andere Gartenecke umhängen.“
Anleitungen zum Bau von Nistkästen und viele weitere wichtige Infos gibt es in unserer kostenlosen Faltblatt und unter www.lbv.de/nistkasten. Wer es nicht mehr schafft, selbst eine Nisthilfe zu bauen, kann auf ein breites Angebot im LBV-Naturshop zurückgreifen.
_____________________________________________________________________________________________________
Für Rückfragen LBV-Pressestelle:
Markus Erlwein | Sonja Dölfel, E-Mail: presse@lbv.de , Tel.: 09174-4775 7180 oder -7184, Mobil: 0172-6873773.
Kostenfreie Bilder zu dieser Pressemitteilung finden Sie unter www.lbv.de/presse. Bitte beachten Sie den dortigen Hinweis zur Verwendung.
Möchten Sie keine Pressemitteilungen von uns mehr erhalten, schreiben Sie bitte eine kurze E-Mail an presse@lbv.de.
Milder Winter – Vögel trotzdem füttern? Alle Fragen und Antworten finden Sie bei uns.